2027 - Biologie: Genetik und Gesellschaft
Moderne gentechnische Methoden wie z. B. CRISPR/CAS eröffnen Wissenschaftlern viele Möglichkeiten und Chancen, die DNA im Genom von Organismen gezielt zu modifizieren. Die CRISPR/Cas-Methode übertrifft ältere Methoden in Geschwindigkeit, Kosten, Einfachheit und Genauigkeit. Die Methode hat de facto in Rekordzeit alle bisherigen Genome Editing Verfahren verdrängt und die Möglichkeiten in diesem Bereich vervielfacht. Doch wie steht die Gesellschaft insgesamt Eingriffen ins Genom gegenüber? Gibt es Unterschiede in der Bewertung der Möglichkeiten, wenn man die Bereiche der grünen, roten sowie weißen Gentechnik isoliert betrachtet? Die Schülerinnen und Schüler erhalten im Rahmen des Seminars einen Einblick in verschiedene Teilbereiche der Genetik sowie Gentechnik. Sie werden ebenso an den gesellschaftlichen Diskurs sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich der verschiedenen Einsatzbereiche herangeführt. Durch geplante Besuche von Arbeitsgruppen an der Universität sowie Expertenvorträge sollen den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten gegeben werden, eigene Fragestellungen zu entwickeln und diese mithilfe von Befragungen, Interviews etc. zu beantworten. Ein zentraler Teil jeder Seminararbeit wird das eigenständige Beantworten der Fragestellung anhand von empirischen Methoden sein. Die Wahl des Faches Biologie (grundlegendes oder erhöhtes Anforderungsniveau) in der Oberstufe ist Voraussetzung für das W-Seminar.
Lehrkraft (Voraussichtlich): Dr. Haslbeck
Mögliche Fragestellungen zur Orientierung:
1. Bietet der Einsatz von gentechnisch veränderten Lebensmittelen eine Möglichkeit, die weltweite Lebensmittelversorgung sicherzustellen?
2. Welche Ängste und Befürchtungen haben deutsche Verbraucher vor gentechnisch veränderten Lebensmitteln?
3. CRISPR/CAS – die aktuelle rechtliche Situation und die Einstellung der Bevölkerung
4. Inwieweit sollten Genome editing Methoden beim Menschen eingesetzt werden dürfen und wo sind die Grenzen?
5. DNA-Ahnenforschung – Möder im Stammbaum finden: Wo liegen die gesellschaftlichen sowie technischen Grenzen der Analyse des Genoms?
6. Welche Krankheiten rechtfertigen einen Eingriff in die Keimbahn des Menschen – nur lebensbedrohliche oder auch „Verbesserungen“?
7. Das perfekte Baby – Gentechnik in der Präimplantationsdiagnostik
8. Gentechnisch-veränderte Bakterien produzieren Medikamente z. B. menschliches Insulin – gesellschaftlich akzeptiert?
9. „Gen-freier“ Salat – wie die Werbung Verbraucher in die Irre führt