2027 - Politik und Gesellschaft: Politische Kommunikation im digitalen Raum
Politische Kommunikation und Politikvermittlung findet zunehmend auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder Twitter statt, denn die Medialisierung und Digitalisierung verschiedener gesellschaftlicher Lebensbereiche sorgt auch in diesem Bereich für Veränderungen. Stellenweise ist gar von einer „TikTokisierung“ (Fuchs 2024) im Bereich der Politikvermittlung die Rede. Insbesondere rechte und rechtsextreme politische Parteien „bespielen“ die vergleichsweise neuen digitalen Plattformen und treffen auf eine besonders junge Gruppe an Nutzerinnen und Nutzer. Für die Demokratie ist dies durchaus eine Herausforderung, dessen Umgang es zu diskutieren gilt.
Ziel des Seminars ist es, die eingesetzten digitalen Kommunikationsstrategien im digitalen Raum kritisch zu analysieren und zu diskutieren. Welche Parteien und Parteipolitikerinnen und Politiker sind in ihren medialen Auftritten besonders „erfolgreich“? Und worauf lässt sich dieser „Erfolg“ bzw. deren Reichweite zurückführen? Wie verändert sich die mediale Inszenierung von Parteipolitikerinnen und Politikern im Vergleich zu analogeren Vermittlungsformen? Welche Chancen, Gefahren und Folgen besitzen die zunehmende Verlagerung von Politik in den digitalen Raum für die Gesamtgesellschaft, die kommunikative Vermittlung von Politik und für unsere Demokratie?
Die Analysen der SuS werden durch zuvor erarbeitete Modelle aus der Kommunikationswissenschaft unterstützt, die den Untersuchungen einen fachwissenschaftlichen und methodisch qualitativen Rahmen geben.
Leitfächer sind Politik und Gesellschaft sowie Deutsch. Denn Politik und deren Vermittlung ist angewiesen auf Sprache. Audiovisuelle Bewegtinhalte wie TikTok-Clips sind Teil unseres Verständigungssystems. Die Kurzvideos gilt es methodisch fundiert zu decodieren. So wird eine kritische Reflexion möglich und die SuS können die gesamtgesellschaftlichen Folgen diskutieren, die sich aus der Verlagerung der politischen Kommunikation in den digitalen Raum ergeben.
Lehrkraft (voraussichtlich): Frau Weigand
Mögliche Fragestellungen zur Orientierung:
- Zwischen Populismus und Verdummung des Volkes? Begünstigen Social-Media-Plattformen inhaltliche Verkürzungen in der Wahlkampfkommunikation?
- Politische Radikalisierung - am Beispiel von ausgewählten Parteipolitikerinnen und Politikern auf TikTok. Was macht die „TikTokisierung“ der politischen Kommunikation mit unserer Gesellschaft und der Demokratie?
- Vermeintliche Nähe zum Volk? – Selbstinszenierung und Personalisierung am Beispiel von Parteipolitikerinnen und Politikern auf Instagram und deren gesamtgesellschaftlichen Folgen.
- Vermeintliche Nähe zum Volk? – Selbstinszenierung und Personalisierung am Beispiel ausgewählter Parteipolitiker auf TikTok und deren gesamtgesellschaftlichen Folgen.
- Digitales Rostbratwürsteessen mit Markus Söder? – Parteipolitik oder Infotainment? Eine Analyse der medial vermittelten Wahlversprechen und dessen realen Umsetzung.
- „Erfolg“ = Reichweite = Wählerstimmen? – Digitaler Wahlkampf vs. Realer Erfolge. Eine Vergleichsanalyse zur vergangenen Wahl.
- Politische Willensbildung im Social-Media-Zeitalter. Eine Herausforderung für die Generation Z? Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen für einen pädagogisch sinnvollen Einsatz von TikTok im Bereich der politischen Willensbildung.
- What comes next? – Die Zukunft der digitalen Politikvermittlung.